Strompreise explodieren auf bis zu 120 Cent je kWh: Was hinter den aktuellen Entwicklungen steckt
Nov. 2024: Strompreise explodieren: Bis zu 120 Cent/kWh durch Dunkelflaute – Was Verbraucher jetzt wissen müssen
Die Strompreise erreichen derzeit neue Höchststände: Bis zu 120 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zahlen Stromkunden mit dynamischen Tarifen. Der Grund für diese extreme Preissteigerung ist eine anhaltende, kalte Dunkelflaute. In solchen Wetterlagen bleibt der Wind aus, und die Sonne liefert kaum Energie. Dieses Phänomen tritt in der kalten Jahreszeit immer wieder auf und führt zu enormen Preissprüngen an den Strombörsen, die sich direkt auf die Verbraucher auswirken.
Dynamische Tarife unter Druck: So teuer ist Strom aktuell
Besonders betroffen sind Kunden mit dynamischen Stromtarifen. Diese Tarife orientieren sich an den aktuellen Spotmarktpreisen, die im Day-Ahead-Handel an der Strombörse EPEX SPOT gehandelt werden. In den vergangenen Tagen war der Preisanstieg drastisch: Am Dienstag kletterten die Strompreise in der Spitze auf 50,5 Cent je kWh, bei einem Tagesdurchschnitt von 16,5 Cent. Doch es kam noch schlimmer: Am Mittwoch erreichten die Spitzenpreise 82 Cent je kWh (ohne Steuern) und der Tagesmittelpreis lag bei 23,1 Cent je kWh. Für die Endkunden mit dynamischen Tarifen bedeutete das einen Rekordpreis von 120 Cent je kWh.
Auswirkungen auf Verbraucher und dynamische Stromtarife
Für Stromkunden, die dynamische Tarife nutzen – beispielsweise bei Anbietern wie Tibber –, sind diese Preisspitzen eine immense finanzielle Belastung. Die Preisentwicklung lässt sich detailliert an den Tibber-Daten ablesen: Am Montag schnellten die Strompreise in der Spitzenverbrauchszeit zwischen 17:00 und 18:00 Uhr bereits auf 55 Cent je kWh. Am Dienstag stiegen sie in der gleichen Zeitspanne auf 85 Cent je kWh. Schließlich wurde am Mittwoch die Marke von 120 Cent je kWh geknackt – ein Preis, der seit Jahren nicht mehr erreicht wurde. Experten empfehlen Kunden, in solchen Hochpreisphasen den Stromverbrauch zu minimieren, um Kosten zu sparen.
Tagesdurchschnittspreise ebenfalls deutlich gestiegen
Nicht nur die Spitzenpreise bereiten Sorgen: Auch die Tagesdurchschnittspreise für Strom haben in dieser Woche neue Höhen erreicht. Am Dienstag (05. November) mussten Tibber-Kunden im Schnitt 40 Cent je kWh bezahlen. Am Mittwoch (06. November) stieg der Durchschnittspreis weiter auf 46 Cent je kWh. Damit lagen die Preise deutlich über denen, die Bestandskunden regionaler Stromanbieter zahlen.
Auch Strompreise für Neukunden steigen
Neben den dynamischen Tarifen spüren auch Neukunden die Auswirkungen der Preissteigerungen an den Strombörsen. Für Neuverträge mit fixen Tarifen sind die Strompreise ebenfalls gestiegen. Das Vergleichsportal Verivox meldet, dass Neukunden aktuell im Schnitt 24,9 Cent je kWh (inklusive Steuern und Abgaben) zahlen müssen – rund 2 Cent mehr als noch in der Vorwoche. Trotzdem ist dieser Preis noch deutlich niedriger als die Tagesmittelpreise, die Tibber-Kunden am selben Tag zahlen mussten.
Die Ursachen: Dunkelflaute sorgt für Engpässe
Die aktuelle Preissituation ist auf ein wiederkehrendes Wetterphänomen zurückzuführen: die sogenannte Dunkelflaute. Diese tritt auf, wenn es über mehrere Tage hinweg keine nennenswerte Wind- oder Sonnenenergie gibt. In der kalten Jahreszeit verstärkt sich der Effekt, da der Energiebedarf durch Heizung und Beleuchtung steigt, während die Produktion aus erneuerbaren Energien einbricht. Das führt zu einer angespannten Situation auf dem Strommarkt und treibt die Preise in die Höhe.
