52 GW Solardeckel endlich aufgehoben

Der Deckel ist weg – jetzt weitere Marktbarrieren beseitigen
Im Juni 2020 – und damit in letzter Minute – hat der Bundestag den bis dato in Deutschland geltenden Solardeckel aufgehoben. Zuvor drohte ein Stopp der EEG-Förderung ab einer installierten Kapazität von 52 Gigawatt, wovon rund 51 Gigawatt bereits erreicht sind. Es drohte mehr als eine Halbierung der Zubauzahlen. Q CELLS hat den Bundesverband Solarwirtschaft aktiv dabei unterstützt, die Politik zu überzeugen und den Deckel endlich zu beseitigen. Nun gilt es weitere Marktbarrieren einzureisen, damit die Photovoltaik ihr volles Potenzial in Deutschland entfalten kann.
Nach monatelangen Verhandlungen hat der Bundestag vergangene Woche endlich die Abschaffung des Solardeckels beschlossen. Die noch ausstehende Zustimmung des Bundesrates am 3. Juli gilt als Formsache. Damit können dann auch die EEG-Änderungen umgesetzt werden und der Deckel wird ersatzlos aus dem Gesetz gestrichen.
Vermutlich wäre bereits im Sommer die 52 Gigawatt-Marke erreicht worden und die Förderung von neuen Solanlagen unterhalb von 750 Kilowattpeak wäre abrupt beendet gewesen. Daher musste die Entscheidung zwingend noch vor der parlamentarischen Sommerpause fallen. Um die existenzielle Bedrohung und Dringlichkeit für die Branche zu verdeutlichen, hatte der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) am 8. Juni eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. Als Mitglied im Vorstand im BSW hat Q CELLS die Beschwerde mit vorbereitet und zahlreiche Q.PARTNER mobilisiert, sich der Beschwerde als Unterstützer anzuschließen. In Gesprächen mit Politikern und Journalisten hat Q CELLS außerdem die Dringlichkeit und den akuten Handlungsbedarf verdeutlicht.
In letzter Minute ist es der Branche gelungen, einen herben Rückschlag für den Klimaschutz und einen massiven Markteinbruch im deutschen Solar- und Speichermarkt zu verhindern. Es ist ein wichtiges Signal für den künftigen Photovoltaik-Ausbau und für die Energiewende in Deutschland insgesamt, dass die Förderung von Solaranlagen nun weitergeht. Jetzt wird es darauf ankommen durch aktive Kommunikation das Vertrauen bei Eigenheimbesitzern und Investoren zügig wiederherzustellen.
Es gibt noch viel zu tun!
Damit die Photovoltaik ihr volles Potenzial in Deutschland entfalten kann, müssen nun weitere Marktbarrieren beseitigt werden. Hierzu will die Branche das Momentum aus den Diskussionen zur wirtschaftlichen Überwindung der Corona-Krise sowie zum Fall des Solardeckels nutzen. Der BSW hat hierzu einen 7-Punkte-Fahrplan entwickelt und der Politik vorgelegt.
7-PUNKTE-PLAN zur Solarisierung der Energieversorgung:
- Solar vervielfachen — Photovoltaik-Kapazität bis 2030 verdreifachen
- Solar entfesseln — Weitere Markthindernisse wie die Sonnensteuer beseitigen
- Solar speichern — Kurz- und langfristige Speicherkapazitäten vervielfachen
- Solar innovativ — Neuen PV-Anwendungen eine Chance geben
- Solar förderfrei — Faire Investitionsbedingungen auf dem Energiemarkt schaffen
- Solar barrierefrei — Ü20 diskriminierungsfreien Weiterbetrieb ermöglichen
- Solar multisektoral — Potenziale für Mobilität, Wärme und industrielle Prozesse heben
Erklärtes Ziel ist es, Neuninstallationen von jährlich 10 GW zu ermöglichen. Die Solar- und Speicherbranche kann so deutlich kraftvoller dazu beitragen, dass die Klimaziele erreicht werden und die Versorgungssicherheit kosteneffizient gewährleistet wird.
Natürlich gibt es weiterhin auch starke Gegner der erneuerbaren Energien in der deutschen Gesellschaft, jedoch ist jetzt die Zeit, um anzugreifen und der Energiewende in Deutschland neuen Schwung zu verleihen – natürlich aus der Kraft der Sonne!