Besitzer von Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen, können die produzierte Energie dem öffentlichen Stromnetz zur Verfügung stellen. Entsprechend der im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegten Einspeisevergütung erhalten sie dafür ein Entgelt, dessen Höhe sich über die regelmäßig veröffentlichten Vergütungssätze berechnet. Die Einspeisevergütung für Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie ermöglicht es Betreibern entsprechender Anlagen, kostendeckend zu wirtschaften.
Das EEG: Fortschritt für erneuerbare Energien
Das Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (kurz: Erneuerbare-Energien-Gesetz oder EEG) trat im Jahr 2000 in Kraft und ersetzte den Vorgänger, das Stromeinspeisungsgesetz von 1991. Es regelt die Einspeisung von privat produziertem Strom aus erneuerbaren Energien in das öffentliche Netz, seine Abnahme und Vergütung. Ziel ist es, die Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien für Privatpersonen und -unternehmen attraktiv zu gestalten. Konventionelle Energieträger, wie zum Beispiel Kohle, Erdöl und -gas sowie Atomenergie sollen dadurch zugunsten des Umweltschutzes zumindest teilweise ersetzt werden.
Wichtige Regelung des EEG sind unter anderem:
- Erleichterung des Zugangs zum öffentlichen Stromnetz für private Einspeiser (durch Verpflichtung des nächstgelegenen Netzbetreibers zur Abnahme des privat produzierten Stroms)
- feste gesetzliche Verankerung der Zahlung von Marktprämie bzw. Einspeisevergütung
- Meldepflicht von Standort und Leistung der jeweiligen Anlage bei der Bundesetzagentur
- Einführung der gleitenden Degression der Photovoltaik-Vergütung bei starkem Zubau
- Einspeisevorrang für erneuerbare Energien
Nach seiner Einführung im Jahr 2000 wurde das EEG 2004, 2009, 2011, 2012, 2014 und 2016/17 durch Novellierungen und Neufassungen den aktuellen Umständen angepasst. Die aktuelle Fassung des Gesetzes wird kurz als ”EEG 2017” bezeichnet.
FÖRDERUNG DER PHOTOVOLTAIK MIT DEM EEG
Das EEG 2000 förderte die Errichtung von PV-Anlagen auf besondere Weise: Mit dem 100.000-Dächer-Programm konnten zum Beispiel insgesamt 300 MWp Solarstrom neu installiert werden, was einen deutlichen Schub zu den vorherigen 50 MWp darstellte. Um den Bau von Photovoltaikanlagen weiterhin aufrechtzuerhalten, aber gleichzeitig die Kosten für Stromkunden nicht ins Unermessliche steigen zu lassen, wurde eine gleitende Degression für die Photovoltaik-Vergütung eingeführt.
In der sog. Photovoltaik-Novelle von 2012 traten Neuerungen für die Vergütung von Photovoltaik-Strom in Kraft, die bis heute erhalten geblieben sind. So wurde unter anderem das Gesamtausbauziel für geförderte Photovoltaik in Deutschland auf 52 GW begrenzt. Der jährliche “Ausbaukorridor” umfasst 2,5 bis 3,5 GW. Ebenso wurde festgelegt, dass ab dem Jahr 2014 für Anlagen zwischen 10 kW und 1000 KW pro Jahr lediglich 90 % der erzeugten Strommenge nach EEG vergütet werden.
DEGRESSION DER VERGÜTUNGSSÄTZE
In den Jahren 2000 bis 2012 änderte sich das angewandte Degressionsmodell von jährlich zu quartalsbezogen, zurück zu jährlich und anschließend – ab 2012 – monatlich. Dazu veröffentlicht die Bundesnetzagentur jeweils zum Monatsende die Summe der installierten Leistung aller geförderten Photovoltaikanlagen im EEG-Geltungsbereich. Neue Vergütungssätze werden von der Bundesnetzagentur jeweils zum Quartalsende veröffentlicht und gelten für drei Monate.
Die Degression der Vergütungssätze ist für jede Technologie einzeln festgelegt. Im Falle der Photovoltaik sinkt der Satz monatlich, bei der Windenergie an Land vierteljährlich, im Falle der der Windenergie auf See beginnt die Degression erst im Jahr 2018. Ziel der Degression ist es, die zu erwartende Kostensenkung bereits zu berücksichtigen. Zudem soll der entstehende Kostendruck einen Anreiz zur Verbesserung darstellen – Anlagen sollen für langfristigen Erfolg am Markt effizienter und kostengünstiger hergestellt werden.
Einspeisevergütung für erneuerbare Energien nach dem EEG
Die Höhe der Einspeisevergütung für die einzelnen Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien wird über die gesetzlich festgelegten Vergütungssätze ermittelt. Diese haben eine Laufzeit von 20 Jahren und sind nach Technologie und Standort differenziert. Die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz soll den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen ermöglichen (Grundsatz § 21, Vergütungssätze für die jeweiligen Technologien §§ 26 bis 31 EEG 2014).
Anzulegende Werte in Cent/kWh – Marktprämienmodell
(seit 01.01.2016 ab 100 kWp verpflichtend):
Wie hoch ist die Einspeisevergütung nach EEG bei Volleinspeisung 2023
Inbetriebnahme | Freifläche | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
01.01.2017-01.04.2017 | 12,70 | 12,36 | 11,09 | |||
01.05.2017 | 12,67 | 12,33 | 11,06 | |||
01.06.2017 | 12,64 | 12,30 | 11,03 | |||
01.07.2017 - 01.07.2018 | 12,60 | 12,27 | 11,01 | |||
01.08.2018 | 12,48 | 12,14 | 10,90 | |||
01.09.2018 | 12,35 | 12,02 | 10,79 | |||
01.10.2018 | 12,23 | 11,90 | 10,68 | |||
01.11.2018 | 12,11 | 11,78 | 10,57 | |||
01.12.2018 | 11,99 | 11,67 | 10,47 | |||
01.01.2019 | 11,87 | 11,55 | 10,36 | |||
01.02.2019 | 11,75 | 11,43 | 9,87 | |||
01.03.2019 | 11,63 | 11,32 | 9,39 | |||
01.04.2019 | 11,51 | 11,21 | 8,90 | |||
01.05.2019 | 11,35 | 11,05 | 8,78 | |||
01.06.2019 | 11,19 | 10,90 | 8,65 | 7,85 | ||
01.07.2019 | 11,04 | 10,74 | 8,53 | 7,74 | ||
01.08.2019 | 10,88 | 10,59 | 8,41 | 7,64 | ||
01.09.2019 | 10,73 | 10,44 | 8,29 | 7,53 | ||
01.10.2019 | 10,58 | 10,30 | 8,18 | 7,42 | ||
01.11.2019 | *10,48 | *10,19 | *8,10 | *7,35 | ||
01.12.2019 | 10,37 | 10,09 | 8,02 | 7,28 | ||
01.01.2020 | 10,27 | 9,99 | 7,94 | 7,20 | ||
01.02.2020 | 10,12 | 9,85 | 7,82 | 7,10 | ||
01.03.2020 | 9,98 | 9,71 | 7,71 | 7,00 | ||
01.04.2020 | 9,84 | 9,58 | 7,61 | 6,90 | ||
01.05.2020 | 9,70 | 9,44 | 7,50 | 6,81 | ||
01.06.2020 | 9,57 | 9,31 | 7,40 | 6,71 | ||
01.07.2020 | 9,43 | 9,18 | 7,29 | 6,62 | ||
01.08.2020 | 9,30 | 9,05 | 7,19 | 6,53 | ||
01.09.2020 | 9,17 | 8,93 | 7,09 | 6,43 | ||
01.10.2020 | 9,04 | 8,80 | 6,99 | 6,34 | ||
01.11.2020 | 8,88 | 8,64 | 6,86 | 6,23 | ||
01.12.2020 | 8,72 | 8,49 | 6,74 | 6,12 | ||
01.01.2021 | 8,56 | 8,33 | 6,62 | 6,01 | ||
01.02.2021 | 8,44 | 8,21 | 6,53 | 5,93 | ||
01.03.2021 | 8,32 | 8,10 | 6,44 | 5,84 | ||
01.04.2021 | 8,21 | 7,99 | 6,35 | 5,76 | ||
01.05.2021 | 8,09 | 7,87 | 6,26 | 5,68 | ||
01.06.2021 | 7,98 | 7,76 | 6,17 | 5,60 | ||
01.07.2021 | 7,87 | 7,65 | 6,08 | 5,52 | ||
01.08.2021 | 7,76 | 7,55 | 6,00 | 5,45 | ||
01.09.2021 | 7,65 | 7,44 | 5,91 | 5,37 | ||
01.10.2021 | 7,54 | 7,34 | 5,83 | 5,29 | ||
01.11.2021 | 7,43 | 7,23 | 5,75 | 5,22 | ||
01.12.2021 | 7,33 | 7,13 | 5,67 | 5,15 | ||
01.01.2022 | 7,23 | 7,03 | 5,59 | 5,07 | ||
01.02.2022 | 6, | |||||
01.03.2022 | ||||||
01.04.2022 | 6,53 | 6,34 | 4,96 | |||
01.05.2022 | 6,43 | 6,25 | 4,88 | 4,46 | ||
01.06.2022 | 6,34 | 6,15 | 4,81 | 4,40 | ||
01.07.2022 | 6,24 | 6,06 | 4,74 | 4,33 | ||
01.08.2022 | 6,15 | 5,97 | 4,66 | 4,26 | ||
01.01.2023 | 13,40 | 11,30 | 11,30 | 9,40 | 8,10 |
Die Tabelle wurde auf Basis des am 20.12.2018 im Bundesgesetzblatt veröffentlichten Gesetzes erstellt. Für die Richtigkeit der Angaben übernimmt SunShine keine Gewähr. Vergütungssätze werden auf zwei Stellen nach dem Komme gerundet, berücksichtigt werden alle Nachkommastellen. Weitere Informationen bei der Bundesnetzagentur. www.bundesnetzagentur.de
Degressionsberechnung nach § 49 EEG 2021 - Alle Angaben ohne Gewähr